Tönt eine Glocke in einem Schlafzimmer gleich wie in der Küche oder schlagen die umgebenden Wände lautverfremdend auf den Ton zurück? Diese Frage lässt sich auf Bücher umpolen. Die Aussage lautet dann: Ein Buch liest sich im Stauraum einer Nasszelle anders als auf einer Parkbank. Angemerkt sei, dass ich schon wieder einen Krimi von Donna„Heidi weitab in den Bergen“ weiterlesen
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Das krude Schachspiel
Dunkle Machenschaften von Schach spielenden Männern rollt Friedrich Dürrenmatt auf. Für viele bleibt Schach ein Fragment, weil sie die Regeln nicht kennen und darum das Spiel nicht verstehen. Friedrich Dürrenmatt gibt neue Regeln für ein krudes Schachspiel durch. Des Autors Idee ist ein Knaller und hätte er den Text, der als Fragment verkauft wird, zu„Das krude Schachspiel“ weiterlesen
Friedrich Nietzsche: Endlektüre ohne Ende
Der ewig alles Hinterfragende Friedrich Nietzsche stieg den Weg nach Èze hinauf. Sobald er alles hinterfragt hatte, konnte er lachen. Das Lachen schlug vom bizarren Felsen der mächtigen, steil aufsteigenden Corniche, die ihn umgab, zurück. Er stürzte tief auf seinem Weg hinab, weil er nicht wusste, worüber er in seiner Umwertung aller Werte lachte und„Friedrich Nietzsche: Endlektüre ohne Ende“ weiterlesen
Trauerhochzeit im menschlichen Abseits
Merkwürdig ist es, in der heutigen Zeit Stefan Zweigs Novelle Die Hochzeit von Lyon zu lesen. Ein Paar wird getrennt und findet sich ganz überraschend in einem Kellerkerker der französischen Revolution wieder. Im Beisein der anderen Gefangenen vermählt es sich im tristen Gewölbe, wo all jene warten, die im Namen der Politik erschossen werden sollen.„Trauerhochzeit im menschlichen Abseits“ weiterlesen
Filmflimmern auf der Piazza
Das ideale Buch, um mir einen Abend auf der Piazza Grande zusätzlich zu versüssen, bevor ein Film auf der riesengrossen Leinwand gezeigt wird, liegt auf meinen Knien: Wenn es Nacht wird am Lago Maggiore von Bruno Varese. Die Verlockung, den Band genau auf diesem Platz fertig zu lesen, ist ebenfalls riesig. Die Akteure im Buch„Filmflimmern auf der Piazza“ weiterlesen
Ein Lichtwerk
Mit einem Gespenst, das Cecile heisst, wandle ich durch die Strassen Nizzas, durch die Rue des Ponchettes, wo er damals auch wohnte, und gehe entlang der Promenade des Anglais, setze einen Fuss vor den andern, die Frau, wie es im Buch Winter in Nizza heisst, am Arm haltend, damals, als sie Friedrich Nietzsche führte und darauf achtete,„Ein Lichtwerk“ weiterlesen
Das Tor zum Bahnhof
Iosk Randst
Vieles dreht sich um die Bahnhöfe. Die Ideen, das Denken, das Sehen, das Sehnen. In gewissen Situationen ist ein Bahnhof ein Abschied. Dann, etwa, wenn ein Zug anrollt und die Halle für ein bestimmtes Ziel verlässt. Er schaut dem Gefährt nach und anschliessend wieder vor sich hin. Das Bier befindet sich auf dem Tisch. Das„Iosk Randst“ weiterlesen
Rückt vor
Die Strasse, an der sein für den Abend gewählter Aufenthaltsort grenzt, mündet auf den Platz. Der von ihm gewählte Aussichtspunkt befindet sich in einem Restaurant, dessen eine Ecke leicht auf das vor ihm liegende Bahnhofsgelände hinaus ragt, er jedoch dieses nicht vollständig überblickt. Verschiedene Gasthäuser teilen sich mit anderen Häuserfassaden und schlanken Vorbauten, aufgestellt wie„Rückt vor“ weiterlesen
Stücke in Brüchen
Unweigerlich drängt sich ihm der Gedanke an ein gebrochenes Herz auf. Die Steine wirken auf ihn, als seien sie zerbrochen. Woran? Er schaltet in seinen Überlegungen das Bild des gespaltenen Herzens auf und fasst es mit seinem Denken schlüssig ein. Er sucht nach Ursachen, die dazu führen, dass sich ihm das Bild dieses verletzten Körperorgans„Stücke in Brüchen“ weiterlesen